Nach dem Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck, Österreich, begann ich meine Ausbildung zunächst in der Schweiz. Im Kantonsspital Glarus wurde mein Wissen auf eine breite Basis gestellt. An diesem familiären Haus durfte ich lernen, dass Zeit und ein persönliches Wort wichtige Parameter im Heilungsprozess sind.

Anschließend vertiefte ich mein Wissen am Kantonsspital Schaffhausen – hier gehörten 14-Stunden-Tage mit mehreren anspruchsvollen Operationen zu meinem Alltag.

Schwerpunkt war die Endometriose in all ihren Facetten. Sehr unterschiedliche Patientinnen hatte ich hier vor mir, meist mit sehr langem Leidensweg. Alle trieb die Frage um, woher sie diese mysteriöse Erkrankung hatten.

Hier begann mein Weg: Operieren, Aufklären, Recherchieren, Beraten.

Mittlerweile arbeite ich in einer Praxis und sehe täglich die zum Teil weitreichenden Folgen einer Endometriose, die sich auf körperlicher, emotionaler, sozialer und beruflicher Ebene bemerkbar machen können.

Leider bildet unser Gesundheitssystem die Bedürfnisse von Endometriose-Patientinnen nicht ausreichend ab.

Ausführliche Aufklärung und umfassende Beratung werden im Rahmen der gesetzlichen Krankenkasse nicht adäquat vergütet.

Deshalb passiert es häufig, dass Endometriose-Patientinnen schnell mit der Pille “abgespeist” werden. Je nach Beschwerdebild kann das der richtige Weg sein, aber zu einer korrekten Diagnose und Therapie gehören weitere Maßnahmen, die eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit der Patientin erfordern und in ihren Alltag integrierbar sein müssen.

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